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Foto: © Hannes Kilian, 
courtesy Stuttgarter Ballett/Staatstheater Stuttgart

Ballette

Ballettszene aus Onegin - Tänzer in historischen Kostümen des 19. Jahrhunderts auf der Bühne
Elisa Badenes als Tatjana und Friedemann Vogel als Onegin
© Roman Novitzky

Onegin

Ballett in drei Akten von John Cranko nach Alexander Puschkin

Choreographie und Inszenierung: John Cranko
Musik: Peter I. Tschaikowsky, eingerichtet und instrumentiert von Kurt-Heinz Stolze
Bühnenbild und Kostüme: Jürgen Rose
Uraufführung: 13. April 1965, Stuttgarter Ballett
Erstaufführung der Neufassung: 27. Oktober 1967, Stuttgarter Ballett

John Crankos Onegin nimmt im internationalen Ballettrepertoire der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als eines der wenigen abendfüllenden Originalballette einen besonderen Platz ein. Basierend auf Alexander Puschkins dramatischem Versroman “Eugen Onegin” erzählt das Ballett die Geschichte des arroganten und weltmüden Aristokraten Onegin, der die Liebe des naiven Landmädchens Tatjana zurückweist, um dann - als er sie Jahre später wiedertrifft - zu erkennen, dass er mit ihr die einzige Frau weggeworfen hat, die ihn jemals wirklich geliebt hat und die es wert war, geliebt zu werden. Tatjana, inzwischen gereift und mit Fürst Gremin verheiratet, muss mit ihren Gefühlen kämpfen, als Onegin sie aufsucht, um ihr seine Liebe zu gestehen. In einer der herzzerreißendsten Szenen des klassischen Balletts weist Tatjana Onegin zurück, obwohl sie ihn insgeheim immer noch liebt.

John Crankos absolute Beherrschung der Kunst des Pas de deux findet ihren Höhepunkt in Onegin, wo jede der drei Hauptbegegnungen zwischen Onegin und Tatjana so gekonnt gestaltet und so hervorragend nuanciert ist, dass das Publikum in der Schlussszene hoffnungslos in den emotionalen Aufruhr der Protagonisten hineingezogen wird. Mit der mitreißenden Musik von Peter I. Tschaikowsky (orchestriert von Kurt-Heinz Stolze) und den an das Russland des 19. Jahrhunderts erinnernden Bühnenbildern und Kostümen von Jürgen Rose ist Onegin ein Muss für Liebhaber dramatischer, abendfüllender Ballette.

Mit Onegin sicherte sich John Cranko seinen Platz im Pantheon der großen Choreographen des 20. Jahrhunderts. Er schuf das dreiaktige Werk 1965 für das Stuttgarter Ballett mit Marcia Haydée und Ray Barra in den Hauptrollen und überarbeitete das Ballett zwei Jahre später für Haydée und Heinz Claus. In den letzten 50 Jahren wurde das Ballett in das Repertoire fast aller führenden Ballettkompanien der Welt aufgenommen.

Dramatic Pas de deux aus Onegin - Tatjana und Onegin in romantischer Ballettpose
Elisa Badenes als Tatjana und Friedemann Vogel als Onegin
© Roman Novitzky
Ballettszene aus Onegin - Ensemble-Tanz mit Tänzern in eleganten Ballkostümen
Elisa Badenes als Tatjana und Friedemann Vogel als Onegin
© Roman Novitzky

Besetzungszettel der Uraufführung

Historischer Besetzungszettel der Onegin-Uraufführung vom 13. April 1965 mit allen Tänzernamen und Rollen

Kompanien, die John Crankos Onegin tanzten

Aalto Ballett Essen
American Ballet Theatre
Australian Ballet
Ballet de l’Opera de Paris
Ballet de Santiago de Chile
Ballet del Teatro Colón
Ballet do Theatro Municipal do Rio de Janeiro
Ballet Mediterranée Nice
Ballet West, Salt Lake City
Balletto dell’Opera di Roma
Balletto del Teatro alla Scala
Balletto di Firenze
Balletto Teatro di San Carlo
Bayerisches Staatsballett
Bolshoi Ballet
Boston Ballet
Compañía Nacional de Danza, Mexico
Czech National Ballet
Dutch National Ballet
English National Ballet
Estonian National Ballet
Finnish National Ballet
Hamburg Ballett
Houston Ballet
Hungarian National Ballet
London Festival Ballet
National Ballet of Canada
Norwegian National Ballet
Polish National Ballet, Warsaw
Royal Ballet
Royal Danish Ballet
Royal Ballet of Flanders
Royal Swedish Ballet
San Francisco Ballet
Slovakian National Ballet
Staatsballett Berlin
Tokyo Ballet
Tulsa Ballet
Universal Ballet Seoul
West Australian Ballet
Wiener Staatsballett

Romantische Ballettszene aus Romeo und Julia - Die Protagonisten in inniger Umarmung auf der Bühne
Rocio Aleman als Julia und David Moore als Romeo
© Roman Novitzky

Romeo und Julia

Ballett in drei Akten von John Cranko nach William Shakespeare

Choreographie und Inszenierung: John Cranko
Musik: Sergej Prokofjew
Bühnenbild und Kostüme: Jürgen Rose
Uraufführung: 2. Dezember 1962, Stuttgarter Ballett
Erstaufführung der Neufassung: 27. Oktober 1967, Stuttgarter Ballett

John Crankos Inszenierung von Romeo und Julia gilt als eine der maßgebenden Versionen, die heute weltweit aufgeführt werden. Basierend auf Shakespeares weltberühmter Geschichte zweier Liebender im Italien der Renaissance, die sich zwischen ihren verfeindeten Familien wiederfinden, erwecken Crankos lebhaft gezeichnete Charaktere und seine atemberaubende Choreografie diese Tragödie zu prächtigem Leben. Das Ballett zur expressiven, weltberühmten Musik von Sergej Prokofjew enthält dramatische Rollen für die junge Julia und ihren leidenschaftlichen Geliebten Romeo, für Romeos ungestümen Freund Mercutio und für Julias bitterböser Verwandten Tybalt. Eine Fülle von Solistenrollen bereichert die Handlung und gibt dem gesamten Ensemble reichlich Gelegenheit, sein schauspielerisches und tänzerisches Können zu zeigen. Romantische Pas de deux, rasante Schwertkämpfe und farbenfrohe Ensembleszenen erwecken die sonnendurchflutete Straßen Veronas zum Leben und bereichern die gekonnt erzählte Geschichte. 

Cranko schuf Romeo und Julia 1962 für das Stuttgarter Ballett mit Marcia Haydée und Ray Barra in den Titelrollen. In den letzten 50 Jahren haben viele namhafte Compagnien das Ballett in ihr Repertoire aufgenommen.

Dramatische Szene aus Romeo und Julia - Schwertkaempfe und Ensemble-Tanz in den Straßen Veronas
Ensemble des Stuttgarter Balletts
© Roman Novitzky
Leidenschaftlicher Pas de deux aus Romeo und Julia - Romeo und Julia in klassischer Balletthebung
Rocio Aleman als Julia und David Moore als Romeo
© Roman Novitzky

Besetzungszettel der Uraufführung

Originaler Besetzungszettel der Romeo und Julia-Uraufführung vom 2. Dezember 1962 mit Marcia Haydée und Ray Barra

Kompanien, die John Crankos Romeo und Julia tanzten

Australian Ballet
Ballet de l’Opéra de Paris
Balletto di Teatro dell’Opera di Roma
Ballet de Santiago de Chile
Balletto del Teatro alla Scala
Ballet do Teatro Municipal, Rio de Janeiro
Ballet du Grand Theatre de Geneve
Ballett Zürich
Bayerisches Staatsballett
Boston Ballet
Compañía Nacional de Danza, Mexico
Finnish National Ballet
Frankfurt Ballett
Joffrey Ballet (Chicago and New York)
Miami City Ballet
National Ballet of Canada
National Ballet of China
National Ballet of Mexico
National Ballet of Portugal
Pennsylvania Ballet
Scottish Ballet
Staatsballett Berlin
Tokyo Ballet
Tschechisches Nationalballett
Washington Ballet
Wiener Staatsopernballett

Der Widerspenstigen Zähmung
Elisa Badenes als Katharina und Jason Reilly als Petrucchio
© Bernd Weissbrod

Der Widerspenstigen Zähmung

Ballett in zwei Akten von John Cranko nach William Shakespeare

Choreographie: John Cranko
Musik: Kurt-Heinz Stolze nach Domenico Scarlatti
Bühnenbild und Kostüme: Elisabeth Dalton
Uraufführung: 2. Dezember 1962, Stuttgarter Ballett
Erstaufführung der Neufassung: 16. März 1969, Stuttgarter Ballett

John Crankos Der Widerspenstigen Zähmung ist eine der bekanntesten – und wenigen – Ballettkomödien des 20. Jahrhunderts. Inspiriert von William Shakespeares weltberühmtem gleichnamigem Stück erweckt Cranko die Geschichte der kratzbürstigen Katharina, die kein Mann heiraten möchte, und des verwegenen und cleveren Petrucchio, der sie „zähmt“ und schlussendlich heiratet, zum Leben.

Der Widerspenstigen Zähmung wurde von John Cranko für das Stuttgarter Ballett und allen voran für das legendäre Tanzpaar Marcia Haydée und Richard Cragun in den Hauptrollen kreiert. Cranko, ein Meister darin Charaktere zu schaffen, deren inneren Motive für das Publikum nachvollziehbar und authentisch sind, hat zugleich zwei Rollen entworfen, in denen Generationen von TänzerInnen sowohl ihre schauspielerischen als auch tänzerischen Fähigkeiten sublim vereinen können. Katharinas Charakter unterläuft während des Stückverlaufs einen tiefgreifenden Wandel, als sie nicht nur ihre Abwehrhaltung fallen lässt, sondern auch realisiert, dass Petrucchio sie um ihretwillen liebt. Dem ganz und gar liebenswürdigen Petrucchio sind gleich zwei Bravoursolos gegeben, die das Publikum jedes Mal atemlos und tobend zurücklassen. Mit drei genialen Pas de deux, die sowohl urkomisch, berührend und zutiefst menschlich sind, stellt Cranko sicher, dass sein Publikum sich unweigerlich in seine zwei Hauptcharaktere verliebt bis der Vorhang fällt.

Wie in vielen Balletten von Cranko – und auch in Shakespeares Werken – gibt es zusätzlich einige Charaktere, die das Publikum erfreuen und im Kontrast zu den zwei Hauptcharakteren agieren: Katharinas hübsche aber eitle jüngere Schwester Bianca und ihre drei Verehrer: der Geck Gremio, der Snob Hortensio und der junge Student Lucentio, der schlussendlich Biancas Hand gewinnt, nur um dann zu realisieren, dass Aussehen nicht alles ist. Katharinas und Biancas langmütiger Vater und der Dorfpastor komplettieren den geistreichen Humor dieses Balletts.

Der Widerspenstigen Zähmung ist eine wunderbare Parabel über das, was unter der Oberfläche verborgen liegt und wie Mann und Frau sich auf Augenhöhe begegnen, wenn sie sich vertrauen können. Choreographiert zur fröhlichen und ausgelassenen Musik von Domenico Scarlatti, orchestriert von Kurt-Heinz Stolze, und mit farbenfrohen Kostümen sowie einem zauberhaften Bühnenbild von Elisabeth Dalton ausgestattet, erweckt Der Widerspenstigen Zähmung die sonnenbeschienenen Straßen und Gärten Italiens zum Leben und ist das perfekte Ballett für die ganze Familie.

Dynamische Ballettszene aus Der Widerspenstigen Zähmung - Petrucchio in spektakulärer Sprungpose
Ensemble des Stuttgarter Balletts
© Bernd Weissbrod
Ensemble-Szene aus Der Widerspenstigen Zähmung - Farbenfrohe Kostüme in italienischer Renaissance-Atmosphäre
Jason Reilly als Petrucchio, Ensemble des Stuttgarter Balletts
© Bernd Weissbrod

Besetzungszettel der Uraufführung

Originaler Besetzungszettel der Uraufführung Der Widerspenstigen Zähmung vom 2. Dezember 1962 mit vollständiger Besetzungsliste

Kompanien, die John Crankos Der Widerspenstigen Zähmung tanzten

Aalto Ballett
American Ballet Theatre
Ankara State Ballet
Australian Ballet
Badisches Staatsballett
Ballet de Santiago de Chile
Ballet de Teatro Colon, Buenos Aires
Ballet deTeatro Municipal, Rio de Janeiro
Balletto dell’Opera di Roma
Ballet dell Teatro alla Scala
Ballet du Capitol, Toulouse
Ballet du Grand Theatre de Genève
Bayerisches Staatsballett
Ballet West, Salt lake City
Birmingham Royal Ballet
Boston Ballet
Cincinnati Ballet
Czech National Ballet
Deutsche Oper Berlin
English National Ballet
Finish National Ballet
Hamburg Ballett
Houston Ballet
Joffrey Ballet (NY)
Korean National Ballet
Leipziger Ballett
Mexico Ballet
National Ballet of Canada
Pennsylvania Ballet
Polish National Ballet
Sadler’s Wells Royal Ballet
Semperoper Ballett, Dresden
Slovenian National Ballet -Ljubliana
South African Ballet – State Theatre Pretoria
The Royal Ballet
The Royal Swedish Ballet
Tulsa Ballet
West Australian Ballet

Das gesamte Werkverzeichnis hier anschauen
(Entnommen aus dem Buch „Cranko, Tanzvisionär“, mit freundlicher Genehmigung des Henschel-Verlags)